Krebszucht auf Amrum - ES IST NUR SO EIN GEFÜHL (Notensuppe Records) 2015
Auch nach dem Erscheinen des Erstlings waren krebszucht auf amrum weiter kompositorisch und konzerttechnisch tätige. Neue Stücke entstanden, ein zweites Album wurde geplant und teilweise aufgenommen, doch kamen den drei Musikern offenbar jeweils mit fortschreitender Zeit allerlei Dinge dazwischen, die die Fertigstellung der Scheibe verzögerten. Im Grunde war dann auch irgendwann die Band auseinander gefallen. Doch im Jahre 2015 machten sich Kolja Jebram, Christopher Dierks und Olve Strelow dann trotzdem daran, ihren Zweitling zu vollenden und abzumischen. Parallel zu einer kleinen Abschiedstour erschien dann im Juli 2015 mit “es ist nur so ein gefühl” der zweite und vermutlich letzte Tonträger von krebszucht auf amrum. Die Band hat sich danach dann endgültig aufgelöst. Einen recht jazzlastigen Rock hat das Trio auch hier im Angebot, der diesmal vielleicht noch eine Spur jazziger ausgefallen ist, als auf dem Erstling. E-Gitarre, Bass und Schlagzeug rocken, tänzeln und wuseln hier virtuos umeinander, mal bedächtig und verspielt (man höre z.B. “Forst Rantzau“ – durch welchen auch einige Elektronikeffekte wabern), mal etwas kantiger und rockig (wie meist im langen “Es ist ein B, du Arsch“ – offenbar ein Zitat aus den Sessions). In den drei Improvisationen geht es erwartungsgemäß etwas freiformatiger und klangmalend zu, wird sperriger und angeschrägt, bestimmt von der effektverzerrten E-Gitarre gajazzrockt (in “Improvisation 1“ z.B.), freier gewuselt und gerproggt (“Improvisation 2“) oder hallen und wabern die Klangerzeugnisse der drei Protagonisten etwas formloser, aber nicht unstrukturiert voran (wie meist in der “Improvisation 3“ – dessen letzte, eher entspannt dahin gleitende Minuten mit allerlei Gesprächsfragmenten, vermutlich aus den Aufnahmesessions, unterlegt wurden). Dem Progger werden gerade diese drei Tracks (und das einleitende, komplex-verzwirbelte “Bornelius Kaltus“) sehr zusagen. (Achim Breiling)
USER - KURMUSCHELS VERWANDLUNG (plattenbau) 2014
User existieren seit Ende 2012. Goetz Steeger hatte zuvor das Album User im Alleingang
aufgenommen („ein Diamant autonomer Musik“ – Hamburger Abendblatt); durch Lisa Rebecca Wulff (Bass) und Olve Strelow (Schlagzeug) wurde User zur Bandangelegenheit, 2013 tourte die Besetzung in Deutschland und Österreich. Mit Kurmuschels Verwandlung erscheint nun ein Instrumentalalbum, auf dem sich die Spiel- und Experimentierfreude von User als Band zur Gänze entfaltet. 12 Tracks, alle mit demselben Motiv, der Urmuschel, als Ausgangspunkt mit imaginativem Handlungs- und –Reiseverlauf. Das Kurmuschel-Thema strandet, macht sich als Migrant auf den Weg und lernt in unterschiedlichen, oft schwierigen musikalischen Bedingungen zu überleben. Stilistische Brüche als Ausdruck einer zur Realität gehörenden Widersprüchlichkeit und Ungereimtheit sind nach wie vor ein tragendes User-Element: die vermeintliche Pianoballade, angezapft von Trash-Gitarren („Beharrlicher Saboteur“) der absurd-progige Kontrapunkt mit erhabenem Cello und quakendem 8-Bitsound („Irritation Sentimentale“); der schwelgend, schöngeistige Streicheraufgang, abgembremst vom nervösen Raster einer Math-Passage („Der Weitere Verlauf“), das schlichte Ausführen einer Alltagstätigkeit („The easy doing of common place things“), von einem unbedarften Jazztrio mit Kontrabass, Besenschlagzeug und E-Piano in Szene
gesetzt. Programmmusik im sprichwörtlichen Sinn ist das Stück „Kurmuschels Überwindung der romantischen Horden“. Eine naiv-utopische Science Fiction Story, in der sich Musique Concrète-Schnipsel und ein gefaktes Orchester als Akteure gegenüberstehen.
Jacques Palminger & 440 hz Trio - jzz & Lyrk (Staatsakt) 2012USER - KURMUSCHELS VERWANDLUNG (plattenbau)
Palmingers Händchen für verschrobene, das Feuilleton karikierende Wortkombinatorik führt zu allerlei wundervollen Aphorismen (»Der Tag ist wie wir: noch nicht ganz am Ende.«), die das 440 Hz Trio, angeführt von Richard von der Schulenburg, mit poppigen Bar-Jazz unterlegt. Der Jazz ist zwar gefällig, doch dermaßen stilsicher vorgetragen, dass kein Fahrstuhl zwischen Brecht-Bühne und Lounge passt. Bei jedem Durchgang wächst »Jzz & Lyrk«, da die Texte immer mehr Sinn ergeben und die Arrangements langsam ihren ganzen Pop-Appeal entfalten. Hat man sich erst einmal darauf eingelassen, ist das ein wirklich großes Werk. (Martin Silbermann)
Hamburg ist seit Jahren schon ein popkultureller Melting Pot, der immer wieder neue Kollaborationen ausspuckt. So auch das neue Album von Jacques Palminger, der sich mit Richard von der Schulenburg und dessen Jazz-Combo, dem 440 Hz Trio, zusammengetan hat, um ein Werk zu gebären, das vor dadaistischer Leichtigkeit und kritisierendem Schunkel-Unmut nur so strotzt. (VEN)
Krebszucht auf Amrum - Jazz Bis Laut (Notensuppe Records) 2009
Wie der Titel der CD schon andeutet, ist Jazz trotzdem die Wurzel der auf dem 2008 erschienen Debütalbum der Band zu hörenden Musik. "jazz bis laut" heisst die Scheibe, wobei es hier eigentlich nie so richtig laut wird. Eher wird ausgesprochen virtuos und komplex musiziert, werden von den drei Instrumenten verspielt-komplizierte Klanggeflechte gesponnen, die sich irgendwo im Grenzbereich von Jazz(rock) und Avant(prog) bewegen. Solche "RIO-Trios", bestehend aus Gitarre, Bass und Schlagzeug, gibt es ja immer wieder und KAA bereichern dieses Mini-Besetzungs-Genre durchaus im sehr positiven Sinne. Kantig bis gefühlvoll, filigran-versponnen bis grob und melodisch-getragen bis schräg-verzwirbelt rocken die Protagonisten durch die 9 Stücke. Beeindruckend ist das vielseitige, sehr abwechslungsreiche Schlagzeugspiel Strelows (der sich übrigens vor Kurzem der Band Aquaserge angeschlossen hat), aber auch der blubbernd-warme Bass Jebrams und das jazzig-vertrackte Spiel Dierks machen sehr viel Spaß. Ein sehr gelungenes Henry-Cow-Cover ist übrigens noch zu vermelden, was zudem noch ein paar stilistische Rückschlüsse auf die hier sonst zu hörende Musik zulässt. Auch in klanglicher Hinsicht kann sich diese selbstproduzierte Scheibe hören lassen! (Achim Breiling)
Rudy kronfuss - Say Hello to James (Sirius Records) 2010
Recorded in Hilversum & Amsterdam, NL, December 2009
Soup De Nüll - Reise Reise (J&M) 2007
(INTRO: „Soup De Nüll haben einen langen Weg hinter sich. Nachdem sie um die Jahrtausendwende richtig Alarm mit einigen Veröffentlichungen und Tourneen gemacht hatten, ist „Reise Reise“ nun ein Statement nach langer Ruhezeit. Wie es aussieht, hat sich sogar Richard von der Schulenburg neben seinem Engagement bei den Sternen wieder Zeit genommen, ein bisschen mit seiner alten Band zu daddeln. SDNs Anliegen liegt 2007 in der Forschung. Nicht in der Sound-, sondern in der Stilforschung. Sie filetieren einigermaßen abseitige Genres wie Surf, Jazz, Swing oder Rockabilly und erzielen bemerkenswert experimentelle Ergebnisse, bleiben aber grundlegend in klanglich verspielten Gefilden. Ihre Musik beschreibt, wie Pop klingt, wenn man ihm die Fokussierung auf den Hit nimmt. Damit erinnern sie an diverse Wunderlinge der Popgeschichte wie Ween, Zappa, Neoangin oder die Blase um das Label Edition Stora. Vom Dadapunk ist die Band endgültig abgerückt, die neue Heimat liegt bei experimenteller Musik, Krautrock und, nach wie vor, Humor.“)
THE BIG BANG - COMEBACK (B&B) 2007
Foad Tauil, Lothar Meid, Olve Strelow and guests...recorded 2005-2007 at Rekorder Hamburg.
Spalt - west lies the sound (2005-2007)
Hildegard Knef - Ihre Lieder sind Anders (Tapete) 2005
Richard von der Schulenburg & Universum (Lado) 2004
„Universum ist das zweite Soloalbum des STERNE-Keyboarders RICHARD VON DER SCHULENBURG. RICHARD ist ein Medium. Weniger Solokünstler denn Schnittstelle für eine Crew aus Kreativen und den Kunstformen Film, Performance und Musik. Wir hören auf Universum Metal-Riffs, Techno-Beats, Casio-Fiepen, barocke Partituren, Vocoder-Stimmen, Rock'n'Roll, Flamenco-Gitarren, kosmische Geräusche, R'n'B-Rhythmen; kurzum: eine Milchstraße aus Musik, die von DJ PHONO (Deichkind/Extra) dick abgemischt und mit RICHARDs neuer Band eingespielt wurde.
Ein Album als popkulturelles Kaleidoskop, als musikalischer Rundumschlag. Und weil RICHARD ein von Grund auf neugieriger und über alle Maßen für Klänge begeisterungsfähiger Mensch ist, weil er mit riesengroßen Ohren durch die Welt wandert und absorbiert, was ihm gefällt - deswegen ist man erst mal ganz baff ob der Vielzahl der unkonventionell zusammengesetzten Töne, die man in seinem Universum hört. RICHARD, der Astronaut, reist durch das Universum und sieht die Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven. Eine Reise gegen die Resignation. Ein Album für den Aufbruch!“
Soup de Nüll - Muzik Mit Herz Live (Greendoor Music) 2001
SOLD OUT / UNAVAILABLE
Jochen und Freunde - Live Im Schallodrom (JW) 1998
SOLD OUT / UNAVAILABLE
Nightmare at bullerbü allstars - The Pest of...1991-1995 (Greendoor Music)
SOLD OUT / UNAVAILABLE